Vortragsreihe

Für die zweitägige Vortrags- und Diskussionsreihe freuen wir uns auf Einreichungen, die unterschiedlichste Aspekte von Kategorien, Typen und Stereotype in Geistes- und Sozialwissenschaften beleuchten, gerne auch mit inter- und transdisziplinärem Fokus oder unkonventionellem Forschungszugang. Dabei soll der thematische Schwerpunkt der Fachtagung eine gemeinsame Perspektive bieten und kann sowohl als inhaltlich-theoretischer wie auch als methodischer Ausgangspunkt begriffen werden. Mögliche Fragestellungen, die inspirieren, aber keinesfalls einschränken sollen, könnten wie folgt lauten:

Welche Bedeutung kommt Kategorien, Typen und Stereotype in kommunikativen Prozessen zu? Wie werden Stereotype in den Medien konstruiert, tradiert und aktualisiert oder möglicherweise auch unterlaufen bzw. aufgebrochen? Welchen Beitrag können wissenschaftliche Disziplinen, die sich konkret mit Kategorien auseinandersetzen (etwa Geschlechterforschung, kritische Rassismusforschung u.v.m.), in diesem Bereich leisten? Welche Bereicherung können historische Perspektiven für das Themenfeld liefern? Inwiefern implizieren wissenschaftliche Erstellungen von sogenannten Personas, beispielsweise in der Technologieentwicklung, Konzepte von (Stereo-)Typen? Inwieweit trägt Wissenschaft zur Verfestigung und Tradierung von Stereotypen bei? Was bringt eine intersektionale Perspektive für die Erforschung von Kommunikation und KommunikationsteilnehmerInnen? Aus welchen Quellen speist sich sozial kategorisierendes Denken und wie findet es Niederschlag im wissenschaftlichen Forschungsprozess? Inwiefern lassen sich soziale Gruppenzugehörigkeiten von ForscherInnen als relevante Kategorien für ihre Forschungstätigkeit begreifen? Inwiefern manifestieren sich Stereotype in (massen)medialen Kommunikationssphären? Wie lassen sich diese rekonstruieren? Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen können (massen) medial vermittelte Stereotypen mit sich bringen? Welche Rolle spielen Gegenöffentlichkeiten für den Auf-, Ab- und Umbau von gesellschaftlichen Kategorien? Wie verhandeln RezipientInnen (stereotype) Medieninhalte, welche Rolle spielt ihre soziale Verortung dabei und wie wirkt die Konfrontation mit Stereotypen dabei auf sie rück? Welche Mechanismen kommen dem Aufbrechen von Stereotypen entgegen? Welche sozialen Handlungsräume stehen AkteurInnen zur Verfügung? Inwiefern sind Geistes- und Sozialwissenschaften auf Verallgemeinerungen zur Kategorienbildung angewiesen? Wann werden diese zu unzulässiger Pauschalisierung?

Diese Beispielfragen können nur einen Teilausschnitt aus diesem Themengebiet aufgreifen – weitere Fragestellungen und Perspektiven sind sehr willkommen!