Philipp Kurt Sutanto

Human Enhancement im Horizont Helmuth Plessners Anthropologie

Als Reaktion auf das (transhumanistische) Postulat, dass die Technologien des Human Enhancement das menschliche Dasein derart fundamental erschüttern, dass nicht mehr vom Menschen gesprochen werden könne und der Humanismus seine Legitimation verloren habe, diskutiert der Vortrag die Frage, inwiefern Praxen des Human Enhancement im Horizont Helmuth Plessners Konzepts der Exzentrischen Positionalität als Subjektivierungsprozesse verstanden werden können.
Einer hermeneutischen Methodologie folgend werden sieben Thesen der wechselseitigen Sinngebung von Subjektwerdung und Human Enhancement aufgestellt und hinsichtlich ihrer Gültigkeit und Einschränkungen diskutiert.

Schwerpunkt des Vortrags soll die Konklusion der Arbeit sein, die 1) dem Human Enhancement einen dialektischen Charakter attestiert, 2) vor den Gefahren eines Habitus des Selbsthasses warnt und 3) einen Blick auf die tautologische Zweck-Mittel-Umkehrung wirft.

Philipp Kurt Sutanto

Studierte bis 2020 Bildungswissenschaft mit einem allgemeinpädagogischen Schwerpunkt an der Uni Wien, einem Erasmusjahr an der TU Darmstadt und einigen Lehrveranstaltungen aus der Philosophie und insbesondere der STS-Studies. Primäres Studieninteresse war die wissenschaftstheoretische Konstitution der Bildungswissenschaft, aktuelle Interessen liegen in der Theorie und Empirie institutionalisierter Bildung, der Professionalisierung und Qualifizierung von TutorInnen sowie dem Verhältnis von Pädagogik und Technik. Mit November 2020 tritt er eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Helmut Schmidt Universität der Bundeswehr in Hamburg an.