Mediale Körperpolitiken
Zur Subjektbildung in mainstream- und subkulturellen Medien
Der Vortrag vereint zwei Masterarbeiten, die sich ergänzen, in dem sie empirische Ergebnisse von Körperabbildungen
und Körperpolitiken in mainstream und subkulturellen Medien zusammenführen. Bei der theoretischen
Rahmung werden mit Rückgriff auf Butlers Subjekttheorie (1991) sowohl Repräsentationen weiblicher
Körper in Mainstream-Medien und damit verbundene Normalisierungsprozesse (Link 1997) analysiert,
als auch Körperrepräsentationen queer_feministischer Aufkleber. Schaffers Auseinandersetzungen mit Sicht –
barkeit (2008) und Merschs Ansatz der Erkenntnis durch das Medium der Zeichnung (2010) dienen als
Grundlage der Analyse von Aufklebern. Im Rahmen der Untersuchung von Massenmedien werden Nina Degeles
Ausführungen zum Schönheitshandeln (2004) relevant. Methodisch steht der Vortrag im Rahmen des
von Donna Haraway formulierten Situierten Wissens (1996) und somit im Kontext von Fragen der ‚Objektivität‘
(vgl. Haraway 1996: 305). Die untersuchten Medien werden entsprechend als Machtfelder verstanden,
in denen Texte und Bilder eine bestimmte Form von Erzählung repräsentieren. Fokussiert wird die kritische
Befragung hinsichtlich enthaltener (Herrschafts-)Praxen, mit dem Ziel diese sichtbar zu machen und dadurch
verworfene Lesarten aufzuzeigen. Das Queer Reading der mainstream-Medien stellt eine wissenschaftlich
fundierte Repräsentationskritik dar und beruht auf einer interdisziplinären Methodologie, basierend auf semi –
otischen Zugängen (vgl. Volli 2002, Degele 2004, Engel 2009). Hierfür wurde ein auf das Analysematerial
zugeschnittenes Vorgehen entwickelt, dass das Zusammenspiel von geschriebenem Wort und Bildern als Text
betrachtet. Für die Untersuchung der Aufkleber wurden fünf Diskriminierungskategorien hinzugezogen. Das
methodische Herangehen orientierte sich einerseits daran, das Material bestmöglich für sich selbst sprechen
zu lassen, andererseits an der schrittweisen Segmentanalyse von Breckner (2010).
Jasmina Bindner
Jasmina Bindner ist in queer_feministischer politik aktiv. zudem studierte jasmina bindner zuletzt kulturanalysen an der universität oldenburg. jasminas bindners forschungsinteresse bewegt sich in
den queer studies, trans studies und fat studies.
jbindner@gmx.de
Svenja Spyra
Svenja Spyra studierte an der Universität Bielefeld und promoviert gegenwärtig in der Soziologie an der LMU München. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen bei diskurs-, subjekt- und praxistheoretischen Zugängen zu Wissen, Körper und Geschlecht. Parallel zum Masterstudium arbeitete sie einige Zeit in einem sozialwissenschaftlichen Teilprojekt eines Plasmaforschungsverbunds.
mail@svenja-spyra.de