Divided we Stand, Together we Change – Diskursive Verläufe der Energiewende in der Nordwestschweiz
Die Energiewende ist ein komplexes Thema und deren sozioökonomischen Herausforderungen sind vielfältig. Diese Thematik wird von einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure diskutiert, die gegensätzliche Interessen vertreten. Geprägt von gegenwärtigen Debatten, Abstimmungsgegenstände oder markante Ereignisse, wandeln sich Ansichten im Laufe der Zeit. Die Fukushimakatastrophe war in dieser Hinsicht ein ausschlaggebender Vorfall, der dazu führte, dass außerordentlich schnell effektive Maßnahmen im Energiesektor ergriffen wurden.
Am Beispiel einer betroffenen schweizerischen Region untersucht diese Studie, wie sich die Wertevorstellungen und Argumentationen im Zusammenhang mit dem Energiewandel zwischen 2006 und 2019 entwickelt haben und sich gleichgesinnte Akteursgruppen infolgedessen neu konfiguriert haben. Die Entstehung und Wandlung eines gemeinsamen Verständnisses der Energiewende wurde erfasst. Ausgehend von einem exklusiven Zusammenhang mit dem Nuklearausstieg ist mittlerweile Energiewende praktisch nur mit erneuerbaren Energien und Klimaneutralität assoziiert. Zudem wurde beobachtet, wie sehr dieses Thema am politischen Geschehen gebunden ist und inwiefern strategisches Kommunizieren eine Rolle spielt, um manchen Dissidenten zu überzeugen, die Energiewende zu unterstützen.
Clarissa Aeschlimann
Clarisse Aeschlimann studierte Kommunikationswissenschaft und Medienforschung an der Universität Freiburg (Schweiz) und hat anschliessend in der Universität Neuenburg einen interdisziplinären Master in Innovation und Gesellschaft vervollständigt. Zu ihre Forschungsinteressen gehören Wissenschaftskommunikation, Meinungsbildungs- sowie Medienwirkungsforschung.