Negative Again? Die Anwendung von negative campaigning durch die „Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei“ im Nationalratswahlkampf 2017
Das Konzept des negative campaigning – eine Wahlkampfstrategie, bei der Akteur A einen Akteur B explizit kritisiert – hat zwar seit Mitte der 80er Jahre eine umfassende Theoretisierung (u.a. Garramone 1984; Ansolabehere und Iyengar 1994, 1995, 1999; Skaperdas 1995; Lau und Pomper 2004; Geer 2006; Nai und Walter 2015) erfahren, weist aber immer noch eine Vielzahl an Defiziten auf. Es liegt weder eine einheitliche Definition noch ein einheitliches Konzept zu negative campaigning vor. Bezogen auf österreichische Wahlkämpfe gibt es nur eine geringe Anzahl an empirischen Studien über negative campaigning. Genau hier setzt meine Masterarbeit an. Ich untersuche, inwiefern die „Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei“, welche den Anspruch stellt, als neue politische Bewegung auf negative campaigning zu verzichten, diese Wahlkampfstrategie im Nationalratswahlkampf 2017 anwendet. Ich gehe von der Hypothese aus, dass die „Liste Kurz“ dennoch von negative campaigning als Wahlkampfstrategie Gebrauch macht. Als Methode verwende ich eine quantitative Inhaltsanalyse der medialen Berichterstattung in den letzten sechs Wochen vor der Nationalratswahl 2017. Die Relevanz der Masterarbeit ist zweiteilig: (1) Es ergeben sich Erkenntnisse über die Anwendung von negative campaigning durch die „Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei. (2) Ich kann daraus Handlungsweisen für neue politische Bewegungen im Umgang mit negative campaigning ableiten.
Franz Reiter

Franz Reiter
franz.reiter@student.uibk.ac.at
Studienrichtung:
MA Europäische und Internationale Politik – Institut für Politikwissenschaft – Universität Innsbruck
Forschungsinteressen:
Politische Kommunikation
Wahlkampf und Parteienwettbewerb
Wahlverhalten und Wahlbeteiligung
Berufserfahrung:
Assistenz der Geschäftsführung bei den Tiroler Grünen (seit März 2014)