Unabhängige Medienberichterstattung 2.0
Diskussion von Möglichkeiten der aktiven Partizipation der Zivilbevölkerung an der Erstellung von unabhängiger Medienberichterstattung
Dieses Workshop, das im Rahmen der Workshopreihe ‘Historische Kommunikationsforschung’ abgehalten wird, widmet sich Möglichkeiten der aktiven Partizipation der Zivilbevölkerung an der Erstellung unabhängiger Medienberichterstattung. Die Idee für dieses Konzept ist die Entwicklung eines Medienkanals, – das genaue Format steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest – an dessen Gestaltung sich die Zivilbevölkerung durch das Posten/Sharen/Bloggen von realtime Berichterstattung, wie durch das Posten von Videos mit Smartphones, beteiligen kann. Damit verbunden müssen nicht nur technische Fragen geklärt werden, wie etwa zum Aufbau des Mediums, sondern es müssen auch medienethische Fragen diskutiert werden. Mit der Entwicklung eines derartigen Medienformates werden neben der Forderung nach Aufklärung von juristischen Grauzonen, beispielsweise über den Schutz von Personen in der Medienberichterstattung, auch Grundsatzfragen des Kommunikationsrechts in Frage gestellt.
Auch inhaltliche Fragen sollen in diesem Workshop debattiert werden: ausgehend von der Agenda-Setting Theorie, der nach die Medien nicht vorgeben, WAS gedacht werden soll, sondern WORÜBER, bis zur Idee der ‘idealen Sprechsituation’ von Habermas sollen klassische und aktuelle kommunikationstheoretische Theorien zur Diskussion herangezogen werden. Da es sich hier um ein global verlaufendes Projekt handelt, müssen auch Punkte wie die Verwendung einer universellen Sprache, kulturelle Unterschiede in der Handhabung von Nachrichtenberichterstattung oder der Zugang zum öffentlichen Diskurs besprochen werden.
Dieses Projekt soll die Entwicklung einer direkten und unzensierten Medienberichterstattung aus der Zivilbevölkerung ermöglichen und damit die wachsende Beeinträchtigung von Presse- und Meinungsfreiheit in die Schranken weisen beziehungsweise der aktiven Gesellschaft eine Stimme sowie einen Kanal zur Partizipation am öffentlichen Diskurs verleihen.
Jasmin Séra, bakk. BA
Email: jasminsera@gmx.at
Studienrichtung: Bakk. Phil. der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und Bachelor of Arts in Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien
Aktuell: MSc in Strategic Communication and Public Relations (Joint Degree) University of Stirling, UK und Pompeu Fabra, Barcelona
Forschungsinteressen: Investigativer Journalismus, Politische Kommunikation, Public Affairs sowie Politische Anthropologie, Transkulturelle Anthropologie, Public Relations Anthropologie mit Gesamtschwerpunkt auf Lateinamerika und Ozeanien
Berufserfahrung: Sommersemester 2015 Fachtutorin STEP2 Medien- und Kommunikationsgeschichte am IPKW an der Universität Wien zum Thema: ‚Angriff auf die Presse- und Meinungsfreiheit’