Livia Ramos

„Geflüchtete und Smartphones“: Eine intersektionelle Mehrebenenanalyse. Das Handy im Kontext von Flucht und Bildung: Identitätskonstruktionen, Machtverhältnisse und Aspekte des Handys als Vermittler zwischen Selbst und Welt. 

Abstract: Das Smartphone in der Hand des in Westeuropa ankommenden Menschen mit Fluchthintergrund hat im vergangenen Jahr bei vielen Menschen für Empörung gesorgt. Darauf wiederum haben unterschiedliche Online Zeitungen mit informativen Artikeln und Erklärungen zum Nutzen eines Smartphones im Kontext von Flucht reagiert. Anhand der Zeitungsartikel wird die Problematik, die die angedachte Arbeit behandelt, ersichtlich. Das Thema „Geflüchtete und Smartphones“ kann in einem Spannungsverhältnis zwischen „Eigenem“ und „Fremdem“, Nicht-Geflüchtete und Geflüchtete, verortet werden. Ein Verhältnis das ohnehin von Diskriminierung und „kulturellem Rassismus“ charakterisiert ist. In der angehenden Masterarbeit wird aus bildungswissenschaftlicher Perspektive eine intersektionelle Mehrebenenanalyse (nach Winker/Degele 2010) von dem ausgewählten Diskurs „Smartphones und Geflüchtete“ angestrebt. Die theoretischen Grundlagen setzen sich zusammen aus Aspekten der Migrationsforschung, der Forschung zu ICT’s, der Kritischen Bildungstheorie, der Migrationspädagogik, der Postkolonialen Theorie und der Intersektionalitätstheorie. Dabei wird den im Diskurs enthaltenen Fremdheitskonstruktionen und Machtverhältnissen nachgegangen. Das Smartphone lässt die imaginierte Grenze zwischen ‘Wir’ und ‘Nicht-Wir’ wanken – die aus den Artikeln zu entnehmenden Versuche diese Grenze zu (de)stabilisieren scheinen widersprüchlich. Eine bildungswissenschaftliche Herangehensweise wirft die Frage nach der Form des in diesem Diskurs enthaltenen Selbst- und Weltverhältnisses auf, und es wird selbstkritisch nach der Art und Weise gefragt, inwiefern die Disziplin der Pädagogik diese Themen selbst konstruiert.


Livia Ramos

ramos_fotoStudium der Bildungswissenschaft

Seit 2009 lebe ich in Wien und studiere Bildungswissenschaft. Im Studium interessieren mich insbesondere bildungsphilosophische aber auch (de-)konstruktivistische Ansätze. Die Prozesse der sozialen Konstruktion von Fremdheit, der Reproduktion von sozialer Ungleichheit und der Rolle von Diskursen in diesem Zusammenhang scheinen mir äußerst relevant zu sein. Abseits der Universität beschäftigt mich die pädagogische und erlebnispädagogische Arbeit mit Menschen mit Unterstützungsbedarf.

E-Mail: li.lipkauramos@gmail.com